Im Oktober 2010 besuchte ich mit einigen guten Freunden, Kollegen und meinem Getti die High End Swiss 2010 in Regensdorf. Die High End Swiss ist eine klassische Hotelmesse für hoch- bis höchstwertige Unterhaltungselektronik und die kleine "Schwester" der grossen jährlich stattfindenden High End in München. Dieses Jahr fand die High End Swiss nach Ihrem sehr erfolgreichen Start im 2009 bereits zum zweiten Mal statt.
Ich besuchte die High End Swiss am dritten Tag (Sonntag) und es herschte reges Treiben, was auf eine hohe Besucherzahl schliessen liess. Das schlechte Wetter sorgte sicherlich noch zusätzlich für einen ausgesprochenen Besucherandrang. Die Messe bot - wie schon gewohnt - eine tolle und entspannte Atmosphäre: Wenn es auch hier und da schon mal zu einem Gedränge kam, hatte man wieder die Möglichkeit in stilvollem Ambiente sich über die neuesten edlen Produkte der Branche zu informieren. Ebenso boten sich interessante Gespräche mit Vertrieben, Händlern aber auch Herstellern an. Die Vorführungen boten die Möglichkeit, sich eine Meinung über die Klangqualitäten der Komponenten in wohnraumähnlichen Räumen zu bilden, allerdings war das im allgemeinen Gedränge und in den teilweise recht kleinen Hotelzimmern nicht immer möglich.
eingangsbereich: ansehen und anfassen, aber nur wenig zu hören
Niedliche aber wertige High End Anlage von Wadia mit iPod-Dock
Schwarzer Verstärker und gleichfarbiger CD-Player von der italienischen Manufaktur Goldenote
Plattenspieler Goldenote Valore
Aufwendiges Gehäuse des Kompaktlautsprechers Kiso Acoustic HB-1
Im Eingangsbereich des Mövenpick Hotel Zürich-Regensdorf gab es allerhand zu sehen und anzufassen.
Sennheiser-Stand
Ausgiebiges probehören am Ultrasone Stand
Kein Kopfhörer, sondern ein Ohrlautsprecher: Stax.
Es konnten u. a. Kopfhörer von Sennheiser, Stax und Ultrasone gehört werden.
precide sa: primare, copland, sudgen, heil und ergo
Kleiner Lautsprecher mit grossem Anspruch: Aulos Bookshelf von der Precide SA. Das war ein Messehighlight!
Die Aulos Bookshelf in Nahaufnahme ohne Abdeckung: Ein im eigenen Haus gefertigter AirMotion Transformer wurde mit einem Konustreiber kombiniert, welcher den Bereich unterhalb von 1000 Hertz abdeckt.
Etwas weniger spannend ist die Ansicht mit einer Stoff-Abdeckung.
CD-Player von Copland
Ein Transistor-Verstärker von Sudgen
Angeschlossen an einem Primare CD21 standen die Ergo Ohrlautsprecher ebenfalls zur Vorführung bereit.
CD-Player von Primare: Modell CD21.
Die Precide SA führte auch heuer wieder bezahlbares High End von Primare, Copland und Sudgen vor. Die neuen Kompaktlautsprecher Aulos Bookshelf - die sich drei Jahre in Entwicklung befanden - sind nun endlich verfügbar. Was diese kompakten Lautsprecher zum Preis von ca. Fr. 2'500.- zu leisten vermögen, ist wahrlich beeindruckend! Ein grosses Kompliment an den sympathischen Entwickler Martin Dürrenmatt.
gp acoustics gmbh: kef und thorens
Gross sind sie ja, die Lautsprecher KEF Reference 207/2 für 20'000 Euro das Paar, klanglich waren sie aber enttäuschend.
An beiden Seiten der Anlage stehen die grossen Monoblock Endstufen Thorens TEM 3200 - ein Hybrid-Verstärker mit einer Röhrenstufe im Eingang und einer Transistorendstufe.
Der Plattenspieler TD 550 von Thorens
Oben: CD-Player einer mir unbekannten Marke, unten: Vorstufe in Röhrentechnik - ein Thorens TEP 3800.
Ich denke, dass die Thorens Elektronik sicherlich mehr kann, als sie an den KEF-Lautsprechern zum Besten geben konnte. Diese Vorführung war recht enttäuschend.
digital unterhaltungs ag: burmester, transrotor und audio physic
Mächtiger Plattenspieler: Der Transrotor Tourbillion als Sondermodell in Sandwich-Aufbau mit schwarzem Acryl. Die Kosten mit dazugehörigem Rack liegen um die 30'000 Euro.
Burmester Top-Elektronik und Lautsprecher zusammen mit einem der Plattenspieler-Topmodelle von Transrotor: Sehr dynamisch, aber auch irgendwie trocken. Burmester habe ich schon besser gehört, vielleicht lags am Raum.
Von oben nach unten: CD-Player Burmester 061 (CHF 9'850.-), DAC-Vorverstärker Burmester 099 (CHF 7'890.-), Endstufe Burmester 036 (CHF 8'500.-) und Netzfilter IsoTek Nova (ab CHF 3'650.-).
Lautsprecher Audio Physic Virgo 25 Jubiläums Edition ab CHF 9'500.- pro Paar
Plattenspieler Transrotor Dark Star für CHF 3'300.-
Plattenspieler Transrotor Apollon TMD für CHF 11'900.-
Transrotor Apollon TMD
Direkt daneben war eine etwas kleinere Burmester-Anlage aufgebaut, zusammen mit Lautsprechern von Audio Physic. Diese Anlage spielte allerdings nicht zum Zeitpunkt meines Besuchs. Transrotor stellte im Raum viele weitere Laufwerke zur Schau.
montana audio systems gmbh: sonus faber, martin logan, audio research, pass labs, shunyata
An der letztjährigen High End Swiss hat die Elektronik von Audio Research, Pass Labs und Shunyata an Wilson Lautsprechern wesentlich mehr Spass gemacht. Mit den Lautsprechern von Sonus Faber und Martin Logan (Elektrostaten) war diese Vorführung heuer leider nicht gelungen.
Links und rechts die beiden mächtigen Hornlautsprecher Trio von Avantgarde Acoustic, in der Mitte das nicht minder mächtige Basshorn derselben Marke in der kleinsten (!) Variante.
Das Basshorn von Avantgarde Acoustic, es lassen sich noch zwei weitere solche Ungetüme darauf platzieren...
U.a. wurde mit den Tapes der Analogue Audio Association auf einer Studer A67 vorgeführt.
Plattenspieler Black Bird von Dr. Feickert Analogue
Dynamik satt: Hier ging sprichwörtlich die Post ab. Herr Dr. Christian Feickert wusste, welches Musikmaterial die Hornlautsprecher von Avantgarde Acoustic mögen: Das hat Spass gemacht. Bei einem zweiten Besuch traten dann wieder die bekannten Schwächen dieser Dynamikmonster auf, etwas gar schrille und aggressive Höhen :-(
goosebumps audio: brinkmann und usher
Plattenspieler mit Direktantrieb: Der Brinkmann Oasis.
Brinkmann Vollverstärker
Lautsprecher Usher Mini Two - von d‘Appolito entwickelt und in Taiwan gefertigt - für CHF 7'000.- das Paar.
Bei Goosebumps Audio gabs eine solide Vorfühung - leider meines Erachtens etwas gar trocken. Schade, die letztjährige Vorführung u.a. mit Röhren-Elektronik von Aesthetix war klar besser.
origen und hfx
Computer in HiFi-ähnlichen Gehäusen zum ansehen und anfassen, mehr gabs hier nicht.
Eine Traumanlage für über 200'000 Schweizer Franken
Nachdem der Plattenspieler Lumen White Mystere an der High End 2009 noch einen uneingespielten Tonabnehmer und an der High End Swiss 2009 einen Tonarm mit Lagerschaden hatte, war er für mich an der High End Swiss 2010 nun erstmals in einwandfreiem Zustand zu erleben. Ein echtes Traumlaufwerk - wahrscheinlich einer der allerbesten Plattenspieler der Welt - zum ebenso "traumhaften" Preis von 69'000 Schweizer Franken.
Der Röhren-CD-Player mit integrierter Vorstufe - ein Ayon CD-5 für 8'990 Schweizer Franken - war über drei Shun Mook Giant Diamond Resonators für total 2'400 Schweizer Franken entkoppelt.
Die Vorverstärkung von Line und Phono übernahm eine Ayon Polaris III. Die Polaris ist Ayons "preiswerter" Vorverstärker inklusive externem AC-Regenerator für 25'000 Schweizer Franken. Mit der Polaris II gibt es anstelle des AC-Regenerators ein ebenso grosses Röhrennetzteil dazu, diese einfachere Ausführung kostet dann 19'900 Schweizer Franken. Ohne Phonostufe sind beide Varianten um CHF 4'000.- günstiger zu haben.
Die Endverstärkung übernahm die Stereo-Röhrenendstufe Ayon Odin II. Den 2x 50 Watt Trioden-Endverstärker mit Parallel Single-Ended Schaltung gibt es für 24'000 Schweizer Franken.
Die Komponenten wurden auf einem wunderschönen Klangholzrack von Suonomondo mit Klangholzplatten aus mondgeschlagenem Tonholz präsentiert. Die nach Mass gefertigten Racks gibts in einer Drei- und Vierbein-Variante, haben eine nivellier- und höhenverstellbare Top-Ebene und sind je nach Grösse und Anzahl Ebenen ab ca. 7'000 Schweizer Franken erhältlich.
Das war eine der besten Vorführungen der ganzen Messe: Mein grosses Kompliment an Herrn Anton Suter! Bei keiner anderen Vorführung wurde so viel Wert auf eine angenehme und überzeugende Atmosphäre gelegt. Musikalisch wurden diverse Stilrichtungen und auch die Kundenwünsche berücksichtigt. So konnte sich jeder ein optimales Bild der High End Anlage mit Ayon Elektronik, Lumen White Plattenspieler sowie Lautsprecher, Vovox-Verkabelung und Suonomondo-Klangholzrack machen.
Die Lumen White Aquila ist aus Instrumentenholz gefertigt, setzt im Mittel- und Tiefton auf Keramiktreiber und im Hochton auf einen Ring Radiator. Ein wunderschöner Lautsprecher, der ebenso schön klingt. Das Paar ist erhältlich ab 59'000 Schweizer Franken. In der Variante mit Hochglanz-Klavierlack wird ein Aufpreis von CHF 4'000.- und mit Ebony-Furnier ein Aufpreis von CHF 2'500.- fällig.
Vovox textura Verkabelung mit Vovox textura Power Distribution Netzleiste. Im linken Hintergrund ist der flüsterleise Kompressor des Plattenspielers Lumen White Mystere erkennbar.
Die Lumen White Artisan ist die "kleine" Schwester der Aquila und kostet 33'500 Schweizer Franken pro Paar.
Klang- und Stromleiter von Vovox: Die edle textura-Serie und die günstige Einstiegsserie initio. Unten rechts: Die Vovox textura Power Distribution Netzleiste.
Der Chefredakteur des Web-Magazin hifistatement.net Dirk Sommer bei seinem interessanten Vortrag.
Ein absolutes Messehighlight war der Vortrag vom Chefredakteur des Web-Magazin hifistatement.net Dirk Sommer: In einem sehr interessanten und ausführlichen Vortrag erzählte er über die Entstehung der beiden LPs "Live At Birdland" vom Paul Kuhn Trio und "Goodbye Pork Pie Hat" von Charlie Mariano und Dieter Ilg.
Live At Birdland
piega sa: piega
Die Lautsprecher Master One von Piega zum Paarpreis von etwa 35'000 Euro.
Piega führte mit Elektronik von Marantz vor. Das ganze klang sehr analytisch und kühl, das ist überhaupt nicht mein Ding.
Swissonor.ch: swissonor
nagravision sa: nagra, acoustic plan und b&w
Links der neue Röhrenvollverstärker Nagra 300i für 19'250 Schweizer Franken, rechts daneben Nagras kleiner CD-Player für 15'000 Schweizer Franken und optionaler Antiresonanzplatte VFS mit Spikes für CHF 1'750.-.
Links: Extrem kompakte Wandler- und CD-Player Kombi von Acoustic Plan, rechts: Vorverstärker Sarod und Endverstärker Santor - ebenfalls von Acoustic Plan.
Links der Plattenspieler Acoustic Solid Wood ab 2'500 Schweizer Franken und rechts daneben der Nagra Phono-Vorverstärker VPS für 6'500 Schweizer Franken.
Vorne rechts: Nagra Röhren-Vorverstärker PL-L für 10'000 Schweizer Franken.
Von links nach rechts: CD-Player Acoustic Plan Vadi für CHF 12'300.-, Phono-Vorverstärker Nagra BPS für CHF 2'300.-, Röhren-Monoendstufen Nagra VPA für CHF 20'500.- (pro Paar) und Stereo-Endstufe Nagra PMA für CHF 10'700.-.
Minimalistisches Design: Der CD-Player Vadi von Acoustic Plan.
Mit grossen Erwartungen ging ich in den Vorführraum von Nagravision, leider wurde ich sehr enttäuscht. Die verwendeten B&W Lautsprecher passten überhaupt nicht ins Konzept. Die edlen Nagra-Komponenten können viel mehr, als hier geboten wurde. Sehr schade...
audiosphere gmbh: jeff rowland, emmlabs, trenner & friedl, exposure, und cardas
Vorverstärker Jeff Rowland Corus
CD- und SACD-Player XDS1 von EMM Labs
Etwas lieblos arrangiert war dieses Ensemble. Klanglich wars ebenso...
revox schweiz ag: revox
Revox Mediencenter M100 zum Preis von 6300 Schweizer Franken (Grundausstattung).
Revox bietet vorallem im Bereich Multiroom sehr interessante Produkte an.
karlev audio ag: reson und creek
Rack von oben nach unten: CD-Player Creek Destiny2 für CHF 2'450.-, Vollverstärker Creek Destiny2 für CHF 2'700.- und Tuner Creek Destiny T für CHF 1'150.-. Die creek-Elektronik wurde mit den Lautsprechern Epos Encore 50 vorgeführt.
Reson zeigte auch eine kleinere Anlage: Der Musikserver Reson rh4 mit 500 GB Speicherkapazität für CHF 3'600.- mit dem Vollverstärker Creek Evolution2 für CHF 1'100.- und den Lautsprechern Epos epic 5 für CHF 1'500.- (Paar).
Irgendwie wollte hier keine richtige Stimmung aufkommen - das war für mich persönlich eine doch eher enttäuschende Vorführung.
sistrade sarl: focal & arcam
Arcam SACD-Player und Arcam A38 Vollverstärker
Links: Focal Electra 1038 Be und rechts: Focal Dôme.
Lieblos arrangiert zum Zweiten :-(
multimediatec ag: hdmicromega und cabasse
Lautsprecher von Cabasse und Elektronik von HDMicromega
Hier gab man sich wieder ein bisschen mehr Mühe mit der Präsentation, klanglich war das allerdings eine schwache Leistung.
bryston und pmc
Endverstärker Bryston SST2
Von oben nach unten: CD-Player Bryston BCD-1, Vorverstärker Bryston BP26 und Netzteil Bryston MPS-2.
Lautsprecher von PMC
Die Lautsprecher von PMC habe ich schon mal besser gehört: Die Harmonie mit den Bryston-Verstärkern fehlte bei dieser Vorführung.
spemot ag: soulution und ascendo
Lautsprecher Ascendo C8-C
Mono-Endstufen Soulution 700 entkoppelt über Symposium Ultra Basen.
Zum Zeitpunkt meines Besuchs gab es hier leider nichts mehr zu hören. Die Aufräumarbeiten waren bereits im Gange. Schade, das hätte mich sehr gereizt. Sowohl die Ascencdo Lautsprecher als auch die Soulution Elektronik habe ich schon einige Male erlebt und sehr positiv in Erinnerung.