messebericht high end swiss 2012 - teil 2

Geradezu aussergewöhnlich designte Lautsprecher gab es hier zu hören: Die grazile Leedh C spielte ohne Subwoofer und dennoch mit reichlich Kraft und Kontrolle im Bassbereich. Auch sonst sorgte dieser unkonventionelle Lautsprecher überraschenderweise klanglich für reichlich Spass!

Hier spielte u.a. Elektronik von Luxman an Audes Excellence Lautsprechern. Freundlicherweise wurde eine meiner mitgebrachten CDs gespielt: Le voyage de sahar von Anoaur Brahem. Ein sehr melancholisches Stück, aber auch mit sehr kräftigen Klangfarben und interessantem Bass. Doch leider machte die Vorführung damit nicht so viel Spass: Der Bass-Bereich ging grade so und an gewisser Spritzigkeit fehlte es gänzlich. Das ganze klang für mich sehr flach.

Als ehemaliger Besitzer einer Goldenote (damals noch Bluenote) Pamphili Phono-Referenzvorstufe ging ich mit besonders freudiger Erwartung in diesen Raum. Die Lautsprecher waren optisch schon mal ein kraftvoller Auftritt - meine Erwartungen waren somit hoch. Klanglich fehlte es dann aber an Kraft. Der Klang konnte sich schlichtweg nicht von den Lautsprechern ablösen und die Musikwiedergabe war insgesamt sehr flach. Schade! Goldenote habe ich in viel besserer Erinnerung.

Im Raum von Ouir Ton & Technik durfte man Lautsprecher von Audio Note an einem Plattenspieler von J.C. Verdier und Elektronik u.a. von EAR Yoshino erleben. Die verwendeten Audio Note Lautsprecher der AN-Serie sind für eine Platzierung in Ecken optimiert, weswegen sie ungewöhnlich nahe an den Raumecken standen. Insgesamt war dies eine klanglich gute Vorführung.

T+A ist eine solide Marke mit langer Tradition im High End HiFi Business. Zum Zeitpunkt meines Besuchs lief eine Interpretation von "Light my fire". Leider ist es mir entgangen, nach der Sängerin zu fragen. Wahrscheinlich deswegen weil die schwäbischen T+A Komponenten klanglich definitiv mehr können, als sie hier an den meines Erachtens grob und leblos klingenden Canton Lautsprechern zeigen duften.

Weiter ging's in den Raum von Montana Audio Systems. Interessanterweise spielte hier genau das gleiche Stück wie vorhin bei T+A, allerdings machten die verwendeten Lautsprecher von Lansche mit Ionenhochtöner hierbei richtig Spass. Ich mag mich noch an die High End 2011 in München erinnern, wo diese Lautsprecher ebenfalls vorgeführt wurden. Dort jedoch an Verstärkern von Digital Do Main, das hat mich damals gar nicht überzeugt. Heuer an der High End Swiss 2012 schien jedoch die Kombination mit einem Vorverstärker von Audio Research und Mono Verstärker von Pass Labs ein echter echter Glücksgriff gewesen zu sein. In Verwendung mit einem Moon CD-Player, einem Shunyata Research Hydra Triton Netzfilter und Verkabelung derselben Marke war dies eine exzellente Vorführung!

Oh je... Die Solution Elektronik konnten bei dieser Vorführung an KEF Lautsprechern leider bei weitem nicht das zeigen, wozu sie in der Lage wäre. Die eingesetzten Lautsprecher KEF Blade wussten keinesfalls zu überzeugen und hatten insbesondere bei der Bass-Präzision deutliche Schwierigkeiten.

Marlex konnte schon im letzten Jahr mit einer starken Vorführung mit Röhren-Vor- und Endverstärkern sowie Röhren-CD-Player von Einstein überzeugen. Zum Zeitpunkt meines Besuchs spielte wiederum die schon erwähnte Elektronik an Lautsprechern von Franco Serblin. Der italienische Geigenbauer und ehemaliger Lautsprecher-Entwickler bei Sonus Faber hat sich inzwischen mit seinen eigenen Preziosen selbstständig gemacht. Für die Verkabelung setzte man auf Shunyata Research. Diese Vorführung war sicherlich eine der besten der High End Swiss 2012 - mein Kompliment!

Bei Sistrade Sarl war es heuer doch deutlich besser als noch im letzten Jahr, denn man gab sich nun mehr Mühe für eine gute und musikalische Vorführung. Klanglich war es mit den im letzten Jahr eingesetzten Röhren-Verstärkern von KR Audio dennoch besser, als mit den Transistor-Verstärkern von Accuphase. Accuphase ist keinesfalls schlecht, aber irgendwie sind mir deren Verstärker zu analytisch.

In guter Erinnerung an die letztjährige High End Swiss 2011 ging ich in den Raum der Chektone GmbH und wurde auch heuer nicht enttäuscht: Es wurde eine Top-Vorführung mit Lautsprechern und Elektronik von Naim geboten. Das einzige, was ich persönlich vermisste, war ein Plattenspieler. Das hätte dem ganzen noch den letzten Schliff gegeben. So oder so: Eine Top-Vorführung, die Spass gemacht hat!